Im Mittelalter waren die Häfen Kampen, Stavoren, Elburg und Harderwijk. Mitglied der Hanse und im Seehandel an der Ostsee aktiv. Diese internationale Vereinigung der Kaufleute war eine starke wirtschaftliche Kraft, vor allem im 14. und 15. Jahrhundert. Während der niederländischen Kolonialzeit wurden die Städte am westlichen Ufer der Zuiderzee, wie Amsterdam, Hoorn, Enkhuizen und Medemblik, immer wichtiger. Als jedoch der Nord-Ostsee-Kanal im Jahr 1875 fertiggestellt war, verlor die Zuiderzee praktisch all ihre strategische Bedeutung für Amsterdam.
Die Zuiderzee und das Goldene Jahrhundert
Das 17. Jahrhundert war das Goldene Jahrhundert der Niederlande. In diesem Zeitraum waren die Niederlande eines der reichsten und mächtigsten Länder der Erde. Das ist vor allem auf den schnell wachsenden Handel zurückzuführen. Die Vereinigte Ostindische Compagnie (VOC), die im Jahr 1602 gegründet wurde, war das größte Handels- und Transportunternehmen der Welt. Die Zuiderzee war in diesem Jahrhundert ein wichtiges Verkehrskreuz für die VOC-Handelsflotte. Ohne die Möglichkeit der Schifffahrt auf der Zuiderzee hätte es das Goldene Jahrhundert wahrscheinlich nicht gegeben. Ein Nachteil war, dass die Fahrt über die Zuiderzee manchmal sehr gefährlich war. Stürme und Untiefen konnten Schiffbrüche verursachen. Im Boden Flevolands wurden daher Hunderte von Schiffswracks gefunden
Fischerei
Vor der Errichtung des Abschlussdeichs war die Zuiderzee eine wichtige Einkommensquelle für Fischer. Besonders in den Jahren um 1900 konnten die Fischer von den Zuiderzee-Häfen mit Hering und Sardellen gutes Geld machen. Mit dem Abschluss veränderte sich das Wasser, es wurde weniger salzig und das führte zum Verschwinden der meisten Fischbestände. Nur Aale, Hecht, Barsch und Rochen konnten sich an die neuen Verhältnisse anpassen. Das war natürlich für Tausende von Fischern, die ihren Lebensunterhalt auf der Zuiderzee verdient hatten, eine Katastrophe. Mit Ausnahme von Urk, verschwanden alle Fischereihäfen der einstigen Zuiderzee.
Der Abschlussdeich und Landgewinnung
Am 14. Juni 1918 verabschiedete das Parlament das Zuiderzee-Gesetz, das die Schließung der Zuiderzee und Landgewinnung vorsah. Dieses Gesetz kam vor dem Hintergrund zweier Ereignisse zustande: Nahrungsmittelknappheit in und nach dem ersten Weltkrieg, was bedeutete, dass neue landwirtschaftliche Flächen benötigt wurden. Und eine riesige Sturmflut im Jahre 1916. Im Jahre 1920 begannen die Bauarbeiten für den Amsteldiepdijk. Dieser Deich war zwar nur 2,5 Kilometer lang, diente als Testprojekt für den Bau des Abschlussdeichs, der 1932 fertiggestellt wurde. 1930 wurde der Wieringenmeerpolder, der erste Polder im Bereich der Zuiderzee, trockengelegt. Der Nordostpolder, östliches Flevoland und südliches Flevoland wurden dann von 1936 bis 1968 freigegeben.
Die einstige Küste der Zuiderzee
Vielleicht möchten Sie die ehemalige Küste der Zuiderzee mit Hansestädten, Fischerdörfern und Erinnerungen an das Goldene Zeitalter erleben? Wenn ja, könnten Sie entlang der 400 km langen Zuiderzee-Route radfahren. Die Route ist auf der angrenzenden Karte angezeigt. Sie können in Eigenregie diese Tour machen und dafür die Zuiderzee-Broschüre der niederländischen Radfahr-Plattform (Nederlands Fietsplatform) verwenden. Wenn Sie jedoch gerne Ihr Gepäck transportiert und jeden Aspekt der Reise perfekt organisiert haben möchten, dann sollten Sie sich die Fahrrad-Reisen des Spezialisten Zuiderzee Cycling etwas genauer ansehen.